Warum hat mir das denn keiner früher gesagt?!
- Claudia Majer
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
– Wenn die späte ADHS-Diagnose wie ein Blitz ins Herz trifft (und wie du danach weitermachen kannst)
Da sitzt du also. Vielleicht mit einem Kaffee in der einen und einem Taschentuch in der anderen Hand. Du hast es gerade schwarz auf weiß – ADHS. Und du bist kein Kind, keine Teenagerin, nicht mal Anfang 20. Du bist eine erwachsene Frau. Mit einem Leben, das du dir hart erarbeitet hast – mit Listen, Strategien, Selbstzweifeln, Chaos-Management und dieser latenten Ahnung, dass irgendwas einfach nicht „rund“ läuft.
Und plötzlich steht da dieses Wort.
ADHS.
Nicht als Ausrede, sondern als Erklärung. Und die Emotionen prasseln rein wie ein Sommersturm in Flip-Flops.
Wut. Erleichterung. Traurigkeit. Scham. Erstaunen. Hoffnung.
Ein bisschen so, als würde man den Plot Twist seines eigenen Lebens erkennen – in Staffel 5, Folge 134.
"Wie viel hätte anders laufen können, wenn ich das früher gewusst hätte?"
Spoiler: Eine ganze Menge. Aber genau da dürfen wir innehalten.
Denn obwohl es weh tut, sich all das „verpasste Wissen“ anzusehen – ist es gleichzeitig der Moment, in dem du aufhören darfst, gegen dich selbst zu kämpfen.
Denn was du all die Jahre getan hast, war nicht „falsch“. Es war verdammt mutig. Und verdammt clever.
Du hast dich durchgebissen, navigiert, angepasst, oft bis zur Erschöpfung.
Und jetzt? Jetzt beginnt etwas Neues.
Nicht „heilen“. Nicht „reparieren“.
Sondern: Verstehen. Annehmen. Umgestalten.
Wahrscheinlich denkst du gerade: Okay, Claudia – schön und gut. Aber was mache ich jetzt?
Hier kommen 3 kleine, sofort umsetzbare Tipps, die dir helfen können, den ersten Fuß auf deinen neuen Weg zu setzen:
1. Schreib deinem früheren Selbst einen Brief.
Ja, wirklich. Nimm dir 10 Minuten und schreib dir selbst. An die, die immer dachte, sie sei „komisch“ oder „zu viel“. Sag ihr, dass sie nie kaputt war. Dass sie verdammt tapfer war. Und dass du jetzt für sie da bist.
2. Hör auf, dich „normal“ verhalten zu wollen.
Du bist nicht auf diese Welt gekommen, um in einer Checkliste zu existieren. Du brauchst andere Tools – andere Rhythmen.
Teste, was dir hilft: Timer statt Kalender? 3-Minuten-Tanzparty statt stilles Sitzen? Mach es. Ohne Scham. Mit Spaß.
3. Hol dir Verbindung.
ADHS im Erwachsenenalter kann sich einsam anfühlen. Such dir Menschen, die dich sehen – wirklich sehen. Das kann eine Community sein, ein Coach, eine Freundin, die einfach mal sagt: „Ich kenn das.“
Fazit?
ADHS ist kein Stempel. Es ist eine Einladung.
Zu mehr Verständnis. Zu radikaler Ehrlichkeit. Zu einem Leben, das sich endlich nach dir anfühlt.
Und wenn du gerade denkst: „Darf ich das wirklich?“
Dann ist meine Antwort: JA, Schwester, JA.
Mit Kaffee in der Hand, Klarheit im Blick und ein bisschen Glitzer auf dem Chaos – du darfst du selbst sein. Voll und ganz.
Lust, deinen Weg nicht allein zu gehen?
Dann komm ins Gespräch mit mir – unverstellt, unverbindlich, echt.
Du bist nicht zu spät. Du bist genau richtig.
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